Unsere 7 Weihnachtsgeschichten

Weihnachten mit fremden Kulturen erleben, zum Beispiel als Gastfamilie, Heiligabend bei 30 Grad im Schatten statt im Schnee oder auch ganz unfestlich in einer Karaoke-Bar in Tokio feiern? Wir haben uns in der Geschäftsstelle umgehört und gefragt: Was war Eure aufregendste und interkulturellste Weihnachtserfahrung?

Weihnachten auf Teneriffa Lena Wißkirchen (Schulbesuch in Deutschland)

“Mein mit Abstand schönstes Weihnachtsfest war während meines Auslandssemesters auf Teneriffa. Meine Gastfamilie kam aus Kolumbien und darüber hinaus hatten wir noch ein Mädchen aus Polen, ein Ehepaar aus Deutschland und meine eigenen Eltern zu Gast. Aus diesem bunten Haufen wurde dann ein für mich und meine Familie sehr ungewöhnliches Weihnachtsfest mit viel kolumbianischem Essen, Tanz und kanarischem Wein.

Kommunizieren mussten meine Gastmutter und meine Eltern untereinander mit Händen und Füßen, da sie nicht dieselbe Sprache sprechen – und dennoch hatten wir das perfekte bunte Weihnachten.”

 

Bettina Wiedmann (Geschäftsführerin) Weihnachten als Gastfamilie

“2016 haben uns unsere ehemaligen Gastkinder Sarah und Ian besucht. Ihre Eltern und Sarahs Freund haben sie auch gleich mitgebracht. Wir haben bei meiner Mutter am Bodensee gefeiert, die es irgendwie geschafft hat, uns alle unterzubringen. Am 24.12. haben wir nach deutscher Tradition den ersten Teil der Geschenke ausgepackt, am 25.12. nach US-Tradition dann den zweiten. Es war anstrengend und toll gleichzeitig.

Und ich freue mich auf Weihnachten 2022, an dem Sarah wieder mit uns feiern wird.”

 

Matthias Lichan (Schulbesuch in Deutschland)

“2010 habe ich Weihnachten in Japan verbracht, genau gesagt in der Hauptstadt Tokio. Die Weihnachtstage sind dort ganz normale Tage, sodass es ziemlich schwierig war, am Heiligen Abend Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. Den späten Nachmittag haben wir in einer Jugendherberge mit anderen Gästen verbracht, es gab reichlich zu Essen, wie zum Beispiel Nabe, ein traditionelles Eintopfgericht.

Später am Abend haben wir uns dann noch einen sogenannten Kurisumasu Keki (Christmas Cake) gegönnt, eine Weihnachtstorte, die mit viel Schlagsahne und meist Erdbeeren verziert wird. Gegessen haben wir den in einer Karaoke-Bar – was man eben so macht als Tourist an Heiligabend in Japan.”

 

Weihnachten in den USA - Carola und ihr Gastvater Carola Orti von Havranek (Marketing & Kommunikation)

“Ich erinnere mich immer gerne an das Weihnachtsfest bei meiner Gastfamilie während meines Schüleraustauschs in den USA. Es gab so viele kleine Traditionen: Wir haben Kekse und eine Tasse Milch für Santa rausgestellt, seinen Rentieren ein paar Möhren dagelassen und ihm einen Brief geschrieben. Es gab für alle ein Geschenk, das wir schon am 24. auspacken durften: Matching Pyjamas. Die wurden dann angezogen und das Kopfkissen mit einem Weihnachtsbezug ausgestattet.

Vor dem Schlafengehen hat mein Gastvater meiner Gastschwester und mir “Twas the Night Before Christmas” vorgelesen, damit war der Christmas Spirit perfekt. Die für mich liebevollste Geste war jedoch, dass am Abend des 24., neben die drei personalisierten Stockings am Kamin noch ein viertes mit meinem Namen gehangen wurde – spätestens jetzt war ich ein richtiges Familienmitglied.”

 

Adventskranz zu Weihnachten

Clémentine Senicourt (Schulbesuch in Deutschland)

“Ich habe alle meine Weihnachtsfeste in Frankreich verbracht – mit einer Ausnahme, aber dann auch mit Französ*innen. Ich habe aber fast jede Adventszeit seit 13 Jahren in… Deutschland verbracht und das ist einzigartig! Die Weihnachtsmärkte, die vielen Lichter, das traditionelle Treffen zum Plätzchen-Backen und natürlich das Adventskranz-Basteln. Ich stecke seit ein paar Jahren mein Adventskranz selbst und meine Eltern kommen jedes Jahr zum Weihnachtsmarkt, weil es hier so besonders ist.”

 

Weihnachten in Australien - im Sommer Nesche Fröhlich (Working Experiences)

“Während meines Auslandssemesters in Sydney habe ich Weihnachten wunderbar anders verbracht: Am 24. war ich bei meiner Freundin und ihren Mitbewohner*innen zum BBQ im Garten eingeladen. Bei Hitze und strahlendem Sonnenschein, nur wenige Meter von der Küste entfernt. Es gab natürlich Shrimps in Sweet-Chili-Sauce und eine lange Tafel mit verschiedensten Salaten, Bier und Sekt, an der sich viele junge Leute zusammenfanden.

Es hieß also Sonnencreme statt Schal – die Werbung in den Geschäften glänzte allerdings trotzdem westlich mit schneebedeckten Landschaften.”

 

Eva Hofmann (Schulbesuch in Deutschland)

“Mein Bruder lebt und arbeitet schon seit mehreren Jahren in Vietnam. Zu Weihnachten kommt er oft das einzige Mal im Jahr nach Deutschland, daher ist Weihnachten für unsere Familie gleich doppelt schön. Damit sein Gepäck nicht immer größer wird und wir alle eine möglichst entspannte Adventszeit haben, wichteln wir und jede*r beschenkt genau eine Person. Wer das jeweils ist, wird vorher geheim ausgelost. Am ersten Weihnachtsfeiertag haben wir dann unser allerliebstes Weihnachtsessen: Vietnamesische Sommerrollen.”

 

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